RSV ist ein bedeutender Erreger von Atemwegserkrankungen, die in allen Altersgruppen auftreten. Besonders für Säuglinge und ältere Erwachsene ab 60 Jahren kann die Krankheit gefährlich werden.
Eine RSV-Infektion ist eine der häufigsten Ursachen, warum Säuglinge mit einer Lungenentzündung im Spital aufgenommen werden. Ebenso gefährdet sind ältere Personen und Personen, besonders mit Komorbiditäten (Grunderkrankungen), ähnlich wie es von COVID-19 mit Omikron bekannt ist.
Bis zum Ende des 2. Lebensjahres haben fast alle Kinder eine Infektion durchgemacht. Nach überstandener Krankheit wird keine dauerhafte Immunität aufgebaut, eine erneute Infektion ist daher in jedem Lebensalter möglich. Im Laufe ihres Lebens erkranken die meisten Menschen mehrfach an RSV.
Eine RSV-Erkrankung kann, vor allem bei Personen ab 60 Jahren, Risikopatient*innen und Säuglingen, ähnlich langwierig und schwerwiegend verlaufen wie Influenza A/B oder COVID-19. Vor allem bei gewissen Grunderkrankungen kann eine gesundheitliche Abwärtsspirale durch eine RSV-Infektion zusätzlich beschleunigt werden. Manche Menschen erholen sich nie wieder vollständig von den Folgen einer RSV-Infektion.
Schätzungen zufolge führen RSV-Infektionen in Europa bei Erwachsenen ab 60 Jahren jährlich zu über 270.000 Hospitalisierungen und etwa 20.000 Todesfällen im Krankenhaus.
Für Erwachsene ab 60 Jahren ist EU-weit seit Juni 2023 ein Impfstoff gegen RSV zugelassen. Die Impfung bietet Schutz gegen RSV-bedingte Erkrankungen der unteren Atemwege. In Österreich sind Impfstoffe seit September 2023 verfügbar. Sprechen Sie mit dem Arzt oder der Ärztin Ihres Vertrauens über die Möglichkeit, sich schon vor dem Auftreten der nächsten saisonalen RSV-Welle zu schützen.
In Österreich kommt es Jahr für Jahr zu saisonalen Infektionswellen. Die RSV-Saison beginnt gewöhnlich im November und erreicht den Höhepunkt im Februar.
Wenn Sie COVID-19-Risikopatient*in waren, sind Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch RSV-Risikopatient*in. Menschen ab 60 mit chronischen Grunderkrankungen – Asthma, COPD, Diabetes, Herzinsuffizienz, multimorbide Patient*innen – und Personen mit Immunsuppression haben ein besonders hohes Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen.
Eine überstandene RSV-Infektion erzeugt keine dauerhafte Immunität. Das bedeutet, dass die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens immer wieder an RSV erkranken. Bei Personen unter 60 Jahren ohne Vorerkrankungen sind schwere Verläufe sehr selten. Aber auch zahlreiche Personen, die noch im Berufsleben stehen, berichten von negativen Auswirkungen auf ihre Produktivität, auf soziale oder körperliche Aktivitäten.
Vor allem im Jahr 2022 belastete RSV – neben COVID-19 und Influenza – das österreichische Gesundheitssystem massiv. Eine Impfung von vulnerablen Personen schützt nicht nur diese selbst, sondern kann auch helfen, in der kalten Jahreszeit die Ressourcen von überbelasteten Krankenhäusern zu schonen und überfüllte Wartezimmer zu vermindern.
Haus- oder andere Ärzt*innen Ihres Vertrauens können Ihre Fragen beantworten und mit Ihnen besprechen, ob eine
Impfung gegen RSV für Sie oder Ihre Angehörigen zu empfehlen ist.