RSV steht für Respiratorisches Synzytial Virus und ist ein hochansteckendes, weltweit verbreitetes Virus mit den Subtypen A und B.
Eine RSV-Erkrankung kann in jedem Alter auftreten und vor allem für Säuglinge und Erwachsene ab 60 Jahren sehr gefährlich werden.
Das RSV (oder RS-Virus) kann zu schweren Erkrankungen der unteren Atemwege wie einer Lungenentzündung oder Bronchitis führen, oft in Verbindung mit Krankenhausaufenthalten. Auch tödliche Ausgänge sind möglich.
In Europa führt RSV bei Erwachsenen jährlich zu mehr als 270.000 Krankenhauseinweisungen und etwa 20.000 Todesfällen im Krankenhaus.
RSV kommt jedes Jahr hauptsächlich in der kalten Jahreszeit vor und sorgte im Herbst/Winter 2022/23 gemeinsam mit Influenza („echter Grippe“) und COVID-19 für volle Krankenhausbetten. Die häufigsten Symptome der drei Krankheiten sind kaum zu unterscheiden:
Schnupfen, Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber.
Wie auch Influenza oder COVID-19 kann sich RSV aber auch auf die unteren Atemwege ausbreiten und dann zu Komplikationen führen.
Bei Patient*innen ab 60, vor allem mit vorbestehenden Grunderkrankungen oder geschwächtem Immunsystem kann eine RSV-Infektion dramatische Auswirkungen haben: von Atemnot bis hin zu einer Lungenentzündung mit Einlieferung ins Krankenhaus.
RSV kann bestehende Erkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch dauerhaft verschlechtern, und zahlreiche Patient*innen mit schweren Verläufen erholen sich nie wieder vollständig von einer RSV-Erkrankung.
Die Übertragung erfolgt in den meisten Fällen durch Tröpfcheninfektion: Schon das Niesen oder Husten einer infizierten Person im selben Raum kann ausreichen.
Auch Ansteckungen durch Schmierinfektion – zum Beispiel beim Händeschütteln oder Berühren einer Türklinke – sind möglich.
Die üblichen und in der Corona-Pandemie geübten Hygienemaßnahmen helfen ohne Zweifel, bieten aber keinen vollständigen Schutz.
Wir haben es hier mit einem Virus zu tun, das wesentlich häufiger ist, als wir in der Vergangenheit gedacht haben, und das auch schwerwiegende Auswirkungen mit sich bringen kann. Bei Personen mit Nebenerkrankungen, vor allem mit Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD, chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, zeigt sich ein deutlich höheres Risiko für schwere Verläufe bis hin zur Spitalsaufnahme.
Speziell für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen halten wir eine Information über die nun mögliche Impfung gegen die RSV-Infektion für sehr wichtig. Entsprechend dem Selbstmanagement ist es jeder und jedem einzelnen Betroffenen überlassen, die Entscheidung für eine Impfung zu treffen.